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Inkontinenz und Rückbildung nach der Schwangerschaft

Mutter Inkontinenz nach Schwangerschaft

 

Viele Menschen leiden unter unfreiwilligem Urin- oder Stuhlabgang, diese Erkrankung wird Harninkontinenz bzw. Stuhlinkontinenz genannt. Alleine in Deutschland sind ca. 6-7 Millionen Menschen davon betroffen. Durch die Belastung des Beckenbodens leiden viele Frauen nach der Schwangerschaft und der Geburt unter Inkontinenz. Sowohl Blasen-schwäche als auch unkontrollierten Stuhlgang lassen sich gut behandeln. Schämen Sie sich nicht - sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Hebamme.

 

Spezielle TENS/EMS-Geräte können hier helfen, die Inkontinenz-Beschwerden nach der Geburt zu lindern oder gar abzustellen. Die Anwendung von Inkontinenztherapie-Geräten unterstützt die Rückbildung des Beckenbodens. TENS-Geräte werden meistens zusätzlich zum Beckenbodentraining angewendet.

 

Jungen Müttern stehen nach der Geburt einfache Behandlungsmethoden zur Verfügung, um die Inkontinenz zu therapieren:

  • Beckenbodentraining (auch Beckenbodengymnastik genannt)
  • TENS/EMS-Therapie
  • Biofeedback-Therapie

 

 

 

TENS und EMS zur Behandlung von Inkontinenz

TENS-Geräte und/oder EMS-Geräte werden eingesetzt, um die Beckenbodenmuskulatur mittels kleiner Stromimpulse zu stärken. Die Impulse sorgen dafür, dass die Beckenbodenmuskulatur zur Arbeit angeregt und so gekräftigt wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Stromimpulse in die Haut zu leiten. Selbstklebende Elektroden können auf bestimmte Anlagepunkte im Unterleibsbereich oder am Bein aufgeklebt werden, um Inkontinenz zu behandeln. Spezielle Sonden können ebenfalls verwendet werden. Sie werden wie ein Tampon in Scheide oder After eingeführt und geben dort Stromimpulse ab, die den Beckenboden stimulieren.

 

Viele EMS-Geräte zur Inkontinenzbehandlung haben voreingestellte Programme, die Sie einfach auswählen können. Diese Geräte arbeiten meist mit Frequenzen zwischen 10 und 60 Hz, das heißt, Sie geben 10-60 Impulse pro Sekunde ab. Sie sollten die Intensität so einstellen, dass sich die Muskeln unter den Elektroden anspannen.

 

Auch vor der Anwendung von TENS/EMS-Geräten bei Inkontinenz ist es wichtig, dass Sie Rücksprache mit Ihrer Hebamme/Ihrem Gynäkologen halten. Vor allem bei Verletzungen im Scheidenbereich durch die Geburt, Kaiserschnitt und Wunden sollten Sie bestimmte Vorsichtsmaßnahmen beachten.

 

TENS-Stimulation mit Elektroden

Die Anwendung von Inkontinenz-Geräten mit Elektroden ist sehr einfach und kostet manche Anwenderinnen weniger Überwindung als die Verwendung von Sonden. Es gibt verschiedene Stellen, auf die Sie die Elektroden aufkleben können. Wichtig ist dabei, dass sie nicht direkt auf Wunden geklebt werden. Sie dürfen sie nur auf gesunder Haut verwenden.

 

Anlagestellen zur Behandlung von Inkontinenz direkt nach der Geburt

TENS Tibialis Stimulation Inkontinenz

Tibialis-Stimulation am Bein

Die folgenden beiden Punkte für die Elektrodenanlage können Sie schon direkt nach der Geburt verwenden, um Ihre Inkontinenz zu behandeln. Sie eignen sich für Urin- und Stuhlinkontinenz. Eine Anlagestelle wird für die sogenannte Tibialis-Stimulation verwendet. Der Nervus tibialis ist ein Nerv, der vom Oberschenkel bis in den Fuß verläuft. Im Bereich dieses Nervs befindet sich der Akupunkturpunkt MP6, der für die Inkontinenzbehandlung stimuliert wird. MP6 finden Sie ungefähr 4 Fingerbreiten oberhalb des Fußknöchels auf der Innenseite des Beins. Er liegt an der hinteren Kante des Schienbeinknochens. Hilfe zur Lokalisation des Akupunkturpunktes MP 6

 

Bei der Behandlung wird eine Elektrode auf den Akupunkturpunkt MP6 geklebt. Dafür werden am besten kleinere, runde Elektroden benutzt (z.B. 32 mm Durchmesser). Die zweite Elektrode platzieren Sie schräg unterhalb des Knöchels, etwa zwischen Knöchel und Ferse. In dieser Region befindet sich auch der Akupunkturpunkt N5. Hilfe zur Lokalisation des Akupunkturpunktes N 5

 

Bei dieser Stimulation sollten Sie eine niedrige Frequenz wie z. B. 8 Hz wählen. Die Stromstärke sollte bei der Behandlung so eingestellt werden, dass Muskelbewegungen und Fuß- bzw. Zehenbewegungen sichtbar sind.

Inkontinenz TENS Stimulation Rücken

Stimulation am Rücken

Eine andere Möglichkeit, Inkontinenz direkt nach der Geburt zu behandeln, ist die Stimulation am Rücken. Dazu verwenden Sie am besten etwas größere, rechteckige Elektroden. Diese kleben Sie links und rechts der Wirbelsäule unmittelbar oberhalb des Gesäßes auf. Zwischen den Elektroden sollte mindestens ein Abstand von 2 cm liegen.

 

Bei dieser Elektrodenanlage können Sie mit einer niedrigen Frequenz von 10 Hz stimulieren. Sie können aber auch eine höhere Frequenz wie z. B. 100 Hz wählen. Wichtig ist, dass Sie den Strom so regeln, dass Sie ihn deutlich merken. Er sollte sich aber trotzdem angenehm anfühlen und nicht wehtun.

Anlagestellen zur Behandlung von Inkontinenz ab der 2. Woche nach der Geburt

TENS Inkontinenz Elektrodenanlage

Die folgende Elektrodenanlage sollten Sie erst ab der 2. Woche nach der Entbindung wählen. Der Strom durchfließt hierbei den Unterleib zwischen den Elektroden. Falls Sie einen Kaiserschnitt hatten, müssen Sie darauf achten, dass die Elektroden nicht auf der Wunde kleben, sondern nur auf gesunder, unverletzter Haut. Außerdem darf die Wunde nicht durch Muskelzuckungen oder ähnliches gereizt werden, da sich sonst beispielsweise die Wundheilung verzögern kann.

 

Für diese Anlage ist es wichtig, dass Sie zwischen der positiven und der negativen Elektrode unterscheiden. Die positive Elektrode heißt Anode, die negative Kathode. Sie sollten hier ebenfalls größere Elektroden verwenden (z. B. 5 x 5 oder 5 x 9 cm). Kleben Sie die Anode quer oberhalb des Schambeins auf. Die Kathode wird direkt oberhalb der Gesäßfalte angebracht.

 

Sollten Sie unter Adipositas (starkes Übergewicht) leiden, kann es sein, dass Sie diese Anlage eher als unangenehm empfinden. In diesem Fall sollten Sie gegebenenfalls auf die Stimulation mit Vaginal- oder Analsonden umsteigen. Allerdings müssen Sie dabei beachten, dass Sonden erst zu einem späteren Zeitpunkt nach der Geburt angewendet werden dürfen als Elektroden.

 

TENS-/EMS-Stimulation mit Sonden zur Behandlung von Inkontinenz

Inkontinenz TENS Vaginalsonde

Sonden (Analsonden oder Vaginalsonden) sind eine weitere Möglichkeit, den Strom bei der Inkontinenz-Behandlung in die Haut zu leiten. Sie sind meist wie ein Stab oder Ei geformt. Da sie teilweise aus Metall bestehen, wird der Strom über die Sondenoberfläche in die Schleimhaut geleitet. Die Verwendung der Sonden ist einfach, sie werden wie ein Tampon in die Scheide oder den After eingeführt. Um das Einführen der Sonden leichter zu machen, können Sie sie anfeuchten oder mit einem speziellen Gel für die innere Anwendung bestreichen.

 

Vaginalsonden sollten Sie in den ersten 8 Wochen nach der Geburt nicht nutzen. Die Verletzungen der Geburt müssen erst ausheilen, und das Risiko einer Infektion ist in dieser Zeit zu hoch. Falls Sie auch nach 8 Wochen noch unter anhaltendem Ausfluss oder Wunden der Scheide leiden, sollten Sie ebenfalls keine Sonden für die Inkontinenz-Behandlung verwenden.

 

Analsonden sind meist kleiner und schlanker als Vaginalsonden und haben eine Verdickung am Ende, damit sie während der Stimulation nicht herausrutschen. Sie können Analsonden ab der 3. Woche nach der Entbindung nutzen, solange Sie keine Verletzungen im Anwendungsbereich haben.

 

Sie sollten unbedingt darauf achten, dass Ihr TENS- oder EMS-Gerät auch für die Verwendung mit Sonden zugelassen ist. Bei einem normalen TENS-Gerät lässt sich die Intensität oft nicht fein genug regeln. Sie sollten Sonden daher nur mit einem Inkontinenz-Gerät verwenden.

Biofeedback-Therapie zur Inkontinenzbehandlung

Biofeedback bedeutet, dass Vorgänge im Körper, die sonst schwer wahrzunehmen sind, sichtbar oder hörbar gemacht werden. Ein Biofeedback-Gerät misst dabei bestimmte Körpervorgänge wie z. B. Blutdruck oder Muskelspannung und zeigt die Messergebnisse als Bild oder Ton-Signal an. Gerade für Inkontinenz, die durch eine überdehnte Beckenbodenmuskulatur entstanden ist, kann diese Methode hilfreich sein. Ein Biofeedback-Gerät kann Ihnen anzeigen, wie stark Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur anspannen. Es kann Ihnen über seine Rückmelde-Funktion auch dabei helfen, die richtigen Muskeln zu trainieren.

 

Das kann beispielsweise so aussehen, dass Sie eine Mess-Sonde in Ihre Scheide einführen und die Beckenbodenmuskulatur anspannen. Das Gerät zeigt Ihnen daraufhin an, wie stark die Spannung Ihrer Muskulatur ist. Das kann z. B. durch ein Diagramm auf dem Bildschirm des Gerätes geschehen. So lernen Sie, die Muskeln anzuspannen, die für einen starken Beckenboden sorgen.

 

Eine Biofeedback-Therapie kann zur gleichen Zeit wie die Rückbildungsgymnastik gestartet werden, also ca. 6 Wochen nach der Geburt. Biofeedback kann als Einzelmaßnahme oder unterstützend zur Beckenbodengymnastik durchgeführt werden. Nach der Geburt eines Kindes ist eine tägliche Anwendung bis zur Erreichung einer Besserung notwendig. Anschließend sind 2-3 wöchentliche Therapiesitzungen ausreichend.

 

Beckenbodentraining

Nach einer Geburt ist Beckenbodentraining besonders wichtig, um die strapazierte und gedehnte Muskulatur des Beckenbodens zu stärken. Falls Sie Rückbildungsgymnastik machen oder in einer Gruppe zur Schwangerschafts-Nachsorge sind, haben Sie bestimmt schon einige Übungen kennengelernt, mit denen Sie Ihren Beckenboden wieder in Form bringen können. Im Folgenden möchten wir Ihnen ein paar Übungen zeigen, die Sie ganz leicht zu Hause nachmachen können. Sprechen Sie auch hier mit Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Hebamme, bevor Sie mit der Gymnastik starten. Mit Übungen, die die Bauchmuskeln betreffen, müssen Sie nach einem Kaiserschnitt beispielsweise vorsichtig sein. Dammrisse oder -schnitte sollten vor Beginn des Trainings verheilt sein. Generell lohnt es sich, einen Rückbildungskurs zu besuchen. Ihr Gynäkologe oder Ihre Hebamme können Ihnen auch sagen, ab wann Sie bestimmt Übungen ausführen sollten und welche Gymnastikübungen nach einer Geburt ungeeignet sind.

 

Vorab noch drei Hinweise, die Ihnen das Üben ein wenig erleichtern können:

 

  • Für die Übungen ziehen Sie am besten bequeme Kleidung an. Es wäre sehr unangenehm und nicht sehr entspannend, in engen und zwickenden Kleidern Gymnastik-Übungen zu machen.
  • Lassen Sie sich Zeit beim Ausführen der Übungen. Von drei langsamen und richtig ausgeführten Übungen haben Sie mehr als von zehn schnellen, die Sie falsch ausführen.
  • Atmen Sie ruhig und bewusst ein und aus. Die meisten Übungen werden im Rhythmus Ihrer Atmung ausgeführt.

 

Übung 1

Setzen Sie sich für diese Übung auf einen Stuhl. Nun stellen Sie Ihre Beine etwa schulterbreit auseinander und legen Ihre Hände auf Ihre Knie. Wenn Sie jetzt einatmen, krallen Sie die Fußzehen fest in den Boden. Spüren Sie dabei, wie die Muskeln Ihres Beckenbodens mit anspannen, und halten Sie diese Spannung. Dabei ist wichtig, dass Sie das leichte Anspannen der Muskeln aktiv unterstützen. Wenn Sie ausatmen, entspannen Sie wieder alle Muskeln. Wiederholen Sie die Übung zehn Mal.

 

Übung 2

Setzen Sie sich auf einen Stuhl, die Beine stehen schulterbreit auseinander. Ihre Hände ruhen neben Ihnen auf der Stuhlkante. Beugen Sie sich bei geradem Rücken nach vorne und stützen Sie sich dabei mit den Händen auf der Stuhlkante ab. Wenn Sie nun das nächste Mal ausatmen, stehen Sie leicht auf. Sie bemerken, wie Ihre Beckenboden-Muskeln sich anspannen. Bleiben Sie während des nächsten Einatmens in dieser Position und halten Sie die Spannung. Wenn Sie jetzt wieder ausatmen, setzen Sie sich langsam wieder hin und entspannen Sie Ihre Beckenbodenmuskulatur. Atmen sie ruhig und entspannt wieder ein. Mit dem nächsten Ausatmen beginnt die Übung von vorne. Wiederholen Sie das Ganze zehn Mal.

 

Übung 3

Stellen Sie sich gerade hin, Ihre Beine stehen schulterbreit auseinander. Nun ziehen Sie Ihr Becken beim Einatmen in Richtung Nabel hoch und spannen dabei Ihren Beckenboden an. Stellen Sie sich das so vor, als wäre vorn an Ihrem Schambein ein unsichtbarer Faden befestigt. Wenn Sie diesen Faden nach oben ziehen, bewegt sich Ihr Becken mit. Merken Sie, wie Ihr Beckenboden anspannt, wenn Sie das Becken kippen? Halten Sie die Spannung für etwa drei Sekunden. Danach atmen Sie wieder langsam aus, lassen Ihr Becken in die Ursprungsposition zurückkippen und entspannen Ihre Beckenbodenmuskulatur. Wiederholen Sie die Übung zehn Mal.

 

 

 

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